OhHauhaua

WTF? 1. Mai Zweiundzwanzich? Wie getz? Echt getz? Unfuckingfassbar das!

Derweil ist kuchz vor Weihnachten 23 und es ist eine Menge passiert. Die Arbeit im Forum des Polittalks füllt mich immer noch aus und macht mir riesige Freude. Dumm nur, dass Anne Will ab 2024 nicht mehr will und wir Anfang Dezember die letzte Sendung fahren. Ich versuche das noch nicht so nah an mich heran zu lassen – aber das ist schwierig. Also strecke ich meine Fühler nach einer Alternative aus. Eine Arbeit wie diese, das wäre es. Falls also jemand etwas hört?!

Dann waren wir im März wieder mal auf unserer Insel und hatten die wohl entspanntesten und wundervollsten 10 Tage seit Corona. Sogar meinem Schatz ist es gelungen total loszulassen und die Seele wirklich baumeln zu lassen. So entspannt habe ich ihn die letzten 14 Jahre nur sehr, sehr selten, wenn überhaupt erlebt.

Nach diesem Urlaub überkam mich dann auch wieder die Lust Steine zu malen. Die Sucht hat mich voll im Griff. So habe ich tatsächlich derweil die 6.000 bemalten Steine voll gemacht. Der größte Teil hat anderen, mir vollkommen fremden Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, Freude bereitet, sie glücklich gemacht. So soll es sein.

Gesundheitlich befinde ich mich in einer Endlosschleife ständig wechselnder Symptome, andauernder Schmerzen und entsprechend psychischer Verfassung. Doch ich kann „damit umgehen“, zumindest zu 95%. Ein großer Erfolg meiner Therapie, die zu Beginn des Jahres ausgelaufen ist. Frau L., meine Therapeutin hat einen wahnsinnig tollen Job gemacht und mich gut ausgerüstet für die dunklen Momente meines Lebens.

Damit wären wir auch beim eigentlichen Grund meines Beitrags. Heute ist #WorldMentalHealthDay und bei Simons Cat gibt es eine schnurrige Zusammenstellung kleiner Tipps und Tricks zur Selbstvorsorge und Achtsamkeit.

In diesem Sinne

TAKE CARE

Wege sich um die mentale Gesundheit zu kümmern.

 

Physische Kontakte kann man nicht digitalisieren

Psychologische aber schon

Vergangene Woche führte eine Talkrunde ein Interview mit dem Moderator Johannes B. Kerner. Er berichtete über seine Quarantäne, stand Rede und Antwort zu Fragen, die zur Zeit global von Interesse sind. Ein Satz, der sich mir einprägte war:

Physische Kontakte kann man nicht digitalisieren

Wie wahr er doch spruch. Als Mensch mit Depressionen erlebe ich gerade vielfach, wie furchtbar es ist, wenn die ersten kleinen Therapieerfolge von jetzt auf gleich wieder zusammenbrechen. Da arbeitet mensch über Monate daran überhaupt wieder Nähe zuzulassen. Mensch freut sich über die ganz wenigen Kontakte im eigenen sozialen Mikrokosmos, zu denen auch körperliche Nähe z.B. in Form von einer Umarmung möglich ist – und dann sind diese winzigen Errungenschaften auf Null zu fahren. Ein Mensch-zu-Mensch-Abstand von mindestens 1,50 Metern ist zu wahren, nicht nur auf Händeschütteln ist zu verzichten,  jedweder körperlicher Kontakt ist zum eigenen Schutz und zum Schutz der Mitmenschen zu unterlassen. Anders ist eine Pandemie nicht zu bremsen und die täglichen Zahlen neuer Infizierter und Toter geben dem Recht.

Mir geht es gerade total ab, meine  wenigenLieblingsmenschen / Freunde  nicht umarmen, trösten, aufmuntern zu können oder gar mich selbst aufmunternd, tröstend umarmen lassen zu können. Diese Nähe fehlt mir absolut und dieser Kontakt ist leider nicht durch die körperliche Nähe zu meinem Lebensgefährten zu kompensieren. Ich bin für wahr schon lange kein Rudelmensch mehr, um so wichtiger ist mir die Nähe zu meinen Engsten. Natürlich könnten wir telefonieren, chatten, skypen – doch das kommt nicht annähernd an das heran, was ich mir wünsche, was ich brauche: Das gemeinsame Essen, der gesellige Kaffee, der Spaziergang hat in digitaler Form niemals die Qualität eines Face2Face-Gesprächs.

Hinzu kommt, dass

  • Lieblingsplätze geschlossen sind,
  • ich nicht mehr einkaufen gehen sollte,
  • Gastronomien geschlossen sind.

Gerade die letzten beiden Punkte haben mich in den vergangenen Monaten enorm viel Energie gekostet und ich war so stolz darauf, es wieder zu schaffen durch große Supermärkte zu „schlendern“ und gemütlich mit meiner Familie im Restaurant zu essen und nicht die ToGo-Variante zu wählen, weil ich es nicht ausgehalten habe.

Last but not least ist die größte Herausforderung die Therapie. Das PSYrena Programm, die Gruppentherapie, ist ausgesetzt bis mindestens Ende April. Nach diesem Schock war ich in großer Sorge ob der Einzeltherapie. Sie findet statt, allerdings seit heute digital. Per Video, am Laptop – meine Therapeutin in der Praxis, ich in meinen vier Wänden. Es ist anders. Es ist sehr anders und es kostet enorme Überwindung, zumal ich nicht der Telefon-/VideoMensch bin – im Gegenteil. Es ist mental enorm anstrengend, weil es eben ein Unterschied ist, ob ich einen Menschen in gänze vor mir sitzen habe (selbst auf 2 Meter Abstand) oder nur der Kopf über den Monitor sichtbar ist. Der gewohnte Blick in die Augen entfällt meistenteils, die Mimik ist eine ganz andere und Gestik lässt sich auch nicht so abbilden, „wie in echt“.

ABER es ist die einzige Möglichkeit, die Therapie aufrecht zu halten, es ist eine Alternative und ich bin so offen wie möglich, und gebe dieser neuen Therapieform eine Chance. Ich sitze meiner sehr geschätzten Therapeutin gegenüber und nicht einem wildfremden Menschen an einer Hotline. Das „SichÖffnen“ ergibt sich hoffentlich mit der Routine – und die wird es brauchen, denn ich denke dieses Virus wird uns noch lange beschäftigen, einschränken und auf Distanz halten. Denn diese Distanz ist es, die uns alle eint im Umgang mit den Risiken und Nebenwirkung des Virus, die jeden von uns am Leben hält.

In diesem Sinne

#ichbleibezuhause #distanzfürdiegesundheitaller #flattenthecurve #fuckcorona

Physische Kontakte kann man nicht digitalisieren

 

 

Werte Hamster,

NICHTmenschen und andere Arschlöcher!

Eigentlich sollte der vergangene Beitrag zum Thema Corona der einzige Artikel bleiben. Doch aus aktüllem Anlass, bedingt durch meine Notwendigkeiten und gesundheitlichen Bedürfnisse und aus derTatsache heraus, dass selbst professionelle Helfer*innen und medizinische Fachkräfte derzeit einfach nicht mehr wissen, wo sie es hernehmen sollen, muss ich nochmals Dampf ablassen. Und das noch einen Tacken unplüschiger.

Rycksicht, Umsicht und Vorsicht

Meine drei ÜberLebensvokabeln nicht nur zur Zeit, sondern immer. Ich persönlich halte mich für einen sehr empathischen, vielleicht nicht jederMANN und jederFRAU sympathischen, aber rycksichtsvollen, umsichtigen und vorsichtigen Menschen. Stets ein intensiver Blick auf mein soziales Umfeld, auf die Menschen und deren Bedürfnisse und Nöte, um mich herum. Schließlich und endlich ist es dieses Lebensprinzip, was mich zu Fall brachte, mir die Diagnose „Depression“ einhandelte und dem ich mich seit über einem Jahr im täglichen Kampf stelle. Meine Grenzen zu sehen und ernstzunehmen, war nicht unbedingt mein Steckenpferd der ersten Lebenshälfte.

Es bedarf meiner bescheidenen Auffassungsgabe und MEINung nach, keiner übermenschlichen Kräfte, um derzeit das Richtige, Notwendige und Wichtige zu tun – für mich und alle Menschen, die mir sehr nah stehen, die mich umgeben, für meinen Kiez, meine Stadt, meinen Landkreis, mein Land und damit Leben am Leben zu erhalten.

Geld regiert die Welt

und so ist das Thema Finanzen natürlich eines der wichtigsten Themen, auch während einer Pandemie. Bevor eine Fußball-EM oder Olympische Spiele abgesagt werden, muss über Verhältnismäßigkeiten diskutiert werden. Warum sollten also Chillernico & Co. nicht erst noch den einen oder anderen Euro abgreifen und Kapital aus dem Virus schlagen? Indes fallen Menschen wie du und ich quasi vom Glauben ab, weil trotz eindeutiger Hinweise und Ermahnungen, gehamstert wird, ohne auch nur einen empathischen Gedanken an die Menschen in der eigenen sozialen Blase zu verschwenden.

Hamstern

als gäbe es kein Morgen mehr. Nun kann man über den überdurchschnittlichen Absatz von Toilettenpapier noch fast schmunzeln. Bei Lebensmitteln hört der Spaß dann schon auf – hier ist sich jeder selbst am nächsten und was interessieren andere Leute, hauptsache der Tisch kann opulent gedeckt, der eigene Magen mit drei warmen Henkersmahlzeiten am Tag überfüllt werden. Dass ein  Toastbrot mit oder ohne Corona nur eine Woche hält  und dann schimmelt oder Kartoffeln in der Pandemie ebenso schnell keimen und gammeln, wie sonst – egal – Hauptsache es ist alles im Überfluss da!

Gemeingefährlich wird es, wenn es an die medizinischen und hygienischen Ressourcen geht. Und das ist der Punkt, der mich gerade so richtig in Rage bringt. Nun kann ich mir den Mehrverbrauch noch schön reden, weil er ja tatsächlich notwendig ist – nicht nur in Krankenhäusern und Praxen, sondern in allen öffentlichen Einrichtungen und natürlich auch in einem gewissen Maß im privaten Bereich. Doch dass medizinische und therapeutische Einrichtungen, sowie bedürftige, kranke und schwerstkranke Menschen Sorge haben müssen, nicht einmal mehr hygienische Standards halten zu können, weil sich irgendwelche Hamster, Prepperidioten, NICHTmenschen und andere Arschlöcher nicht nur für Jahre Desinfektions- und Hygienemittel aller Art auf Halde legen oder damit über Amazon, Ebay & Co. zu Wucherpreisen verticken, dann werde ich echt wütend. Und das nicht nur, weil ich Risikopatient bin und selbst Kleinstbedarf anmelde, sondern eben weil auch Apotheken, Drogeriemärkte, Praxen, Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen, ihre Arbeit nicht mit gutem Gewissen leisten können oder sogar einstellen müssen.

Die Nachfrage bestimmt den Preis?

Mensch kann nur an den Menschenverstand appellieren, sich auf solche „Privatanbieter“, die meinen sie könnten mit dem Leid und dem Sterben von Menschen noch mal richtig abkassieren, nicht einzulassen. Hier ein paar Beispiele ungebildeten und unmenschlichen Selbsterhaltungstriebs:

Und das goldene HamsterArschloch am virenverseuchten Bande verdient:

Liebe Leser*innen und Begleiter*innen auf dem Ryckweg,

ich weiß, dass 99% von euch mit mir d’accord gehen, selbst wütend, sauer sind und diese Entwicklung mit sehr viel Sorge beobachten. Viele von euch leisten selbst unermüdlich auf allen Kanälen Aufklärungs- und Informationsarbeit. Dafür mein ganz, ganz herzlicher Dank.

Meine Therapeutin frug mich heute, ob es eine Möglichkeit gäbe, das nicht so nah an mich heranzulassen, so „persönlich“ zu nehmen. Über diese Frage denke ich seit Sitzungsende nach und meine Antwort ist noch immer:

„Nein, denn es trifft mich persönlich, es betrifft das Leben MEINer Mitmenschen, MEIN soziales Umfeld und somit mich.

Passt auf euch auf, bleibt gesund und zeigt solchen Arschkrampen, wie das geht mit der MITMenschlichkeit,

Rycksicht, Umsicht und Vorsicht

Um mit etwas wirklich menschlichem zu enden – für Greifswalder*innen gibt es eine wirklich hilfreiche FacebookGruppe:

NACHBARSCHAFTSHILFE GREIFSWALD

Vielen, vielen herzlichen Dank an alle Menschen, die hier einmal mehr beweisen, dass Greifswald menschlicher ist, als es uns die Unvernünftigen und Hamster Glauben machen wollen.

 

Suizidalität

Ich mag nicht mehr

Da geht es mir, wie wohl einer großen Anzahl Menschen mit der Diagnose Depression. Irgendwann ist Ende Gelände, Aus die Maus, ich kann nicht mehr und ich mag nicht mehr. Die Stiftung Deutsche Depressionshilfe sagt dazu:

Suizidgedanken und –impulse (Suizid = lat. Selbsttötung) sind ein sehr häufiges Symptom bei Depression. Sie machen Depression oft zu einer lebensbedrohlichen Erkrankung.
Menschen mit Depression erleben nicht nur großes Leid, sondern haben auch durch die Erkrankung jegliche Hoffnung verloren. Sie glauben nicht daran, dass ihnen geholfen werden kann und sich ihr Zustand je wieder bessert. 
Um diesem als unerträglich empfundenen Zustand zu entkommen, kann der Wunsch entstehen, nicht mehr Leben zu wollen.
Wer selbst an Suizid denkt oder gefährdete Menschen kennt, sollte umgehend ärztliche Hilfe suchen.

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/suizidalitaet
©B.Schulz, 2000 – Dem Narren schlägt die Stunde, denn Zeit heilt keine Wunde

Pro Jahr nehmen sich in Deutschland knappt 10.000 Menschen erfolgreich das Leben. Das sind dreimal mehr, als z.B. durch Verkehrsunfälle ihr Leben lassen.
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Fledermaus im Winterschlaf

mit nur zwei Herzschlägen pro Minute

Fledermaus Wildermann, Oberharz

Ich bin eine Fledermaus im Winterschlaf, mit nur 2 Herzschlägen pro Minute.

Therapeutin, Oberharz,

So lautete das Mantra des Biofeedbacks, welches ich im November letzten Jahres erfahren durfte. Anscheinend hat es sich so gut in mir festgesetzt, dass ich tatsächlich zur Winterschläferin mutiert bin.

Doch zunächst einmal ein viel zu spätes gutes Neues Jahr allen Leser*innen, Besucher*innen und Depressiven. Frau Depression hatte mich komplett im Würgegriff über die Feiertage und den Jahreswechsel und wurde in den ersten Tagen 2020 von einer unfassbaren Energielosigkeit und Müdigkeit unterstützt. Wehrte ich mich zu Beginn noch, ging in den letzten drei Wochen so gut wie gar nichts mehr. Pflichttermine wurden wahrgenommen und ansonsten ergab ich mich meiner kuschligen Pupsmulde und kam locker auf die besagten 2 Herzschläge pro Minute, wohl wissend, dass dies sicher nicht Sinn und Zweck des Mantras ist. Eher im Gegenteil. Doch im Hier und Jetzt des beginnenden neuen Jahres ist dieser Satz eher Zeichen meiner totalen Erschöpfung und des „Nichtmehrkönnens“ denn der Entspannung und der perfekten Atmung währenddessen. „Neues Jahr – Neues Glück!“ Der Neustart war in meinem Fall eher suboptimal.

Sage nie, das kann ich nicht,
vieles kannst du, wills die Pflicht.
Alles kannst du, wills die Liebe;
drum dich auch im Schwersten übe,
vieles fordert Lieb und Pflicht.
Sage nie: ”Das kann ich nicht“.

Unbekannt
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