bAUstelLE DePReSsiOn

…Depression, JahresBaustelle vor der Haustüre und Corona sind noch nicht genug

Dass Menschen mit Depressionen in CoronaZeiten besonders zu kämpfen haben, ist zwar allgemein bekannt, aber leider nicht allgemein bewusst. Es sind gerade die ganz wenigen Kleinigkeiten des Lebens, die einem Betroffenen noch Halt geben, Struktur bedeuten oder eben in ganz kleinem Ansatz Freude und Lebenssinn bereiten, die durch die enorm wichtigen und sinnvollen Einschränkungen wegbrechen. So schnell, wie diese Tagesbaustellen auf einer Autobahn, an der sich dann offenbar nichts zu tun scheint, wird die Depression verstärkt oder erneut zur gefühlt unüberwindbaren Baustelle. In Therapien mühsamst erarbeitete kleine Fortschritte können nicht ausgebaut werden. Im Gegenteil. Zum einen fallen diese wichtigen Therapien vielerorts weg oder werden mühsam in Telefonie- oder  Videositzungen aufrecht erhalten.  Zum anderen sind Ryckschritte an vieler Menschen Tagesordnung. So auch bei mir.

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Mama

Die tief schmerzliche Einsicht, dass sich Corona & Depression nicht (mehr) trennen lassen

Woche 3 oder schon 4 des coronalen Ausnahmezustands in Deutschland, Monat 3 der weltweiten Pandemie, mit Tausenden Toten, xTausenden Infizierten. Oft wird aus Sorge Angst, Panik und der Blick in die Welt macht nicht selten wütend.

Für mich persönlich war es anfangs nichts wirklich Neues. Das „SocialDistancing“ betreibe ich seit über einem Jahr nahezu in Perfektion. Menschen und Menschenmengen mied ich, ließ ich nicht an mich heran, entzog ich mich. Nun kam neben dem persönlichen Empfinden noch ein wesentlich wichtigerer Grund hinzu – meine Distanz schützt andere Menschen, rettet schließlich und endlich Leben und führt auch dazu, dass sich die Ansteckungskurve zum Positiven verändert. Relativierer*innen und Ignorant*innen bringen mich auf die Palme. Die Verhaltensregeln seitens Bundes- und Landesregierung kann ich nur unterstützen. #ZuhauseBleiben ist die Devise.

Schon nach der ersten Woche erlebte ich allerdings, wie sehr diese guten und wichtigen Regeln und Auflagen mein Leben nicht nur positiv beeinflussten und das nicht alles so easy ist, wie es sich zunächst anfühlte.

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Von Wortfindungsstörungen

und Erklärungsnöten

Wie kann ich? Wie soll ich? Wie sag ich? Gemeinhin gelte ich als kreativer Mensch mit der Fähigkeit sich in Wort und Bild auszudrücken. Ich könne mich ausdrücken, wie Dali malte, war eines der schönsten Komplimente, das ich je erhielt. Meine Bilder, fotografiert oder gemalt bringen Freude und zaubern Lächeln in Gesichter. So weit die Theorie.

Während das mit den Bildern noch ganz gut funktioniert, hat sich meine Sprache auf ein Minimum reduziert, wenn es darum geht zu beschreiben, wie es mir geht, was mit mir los ist. Dieser Kopffick lässt sich nich in Worte fassen.

Es liegt in der Natur der mich umgebenden Menschen, Anteil zu nehmen. Neben ganz viel Neugierde, sind es natürlich die Menschen aus meinem engsten Umfeld, die wirklich interessiert sind daran, wie es mir geht, die ihre Hilfe anbieten, zuhören möchten, ja vielleicht sogar ähnliche Erfahrungen machten, an denen sie mich teilhaben lassen möchten. Indes schnürt sich in mir alles zusammen. Totale Verspannung und Anspannung, bis nicht nur die Muskeln, sondern alles dicht macht.
Frau Depression zeigt sich gestärkt durch meine Störungen und Nöte. Je mehr Kopffick, desto weniger Worte und Erklärungen, desto mehr Ryckzug. Wie soll ich anderen Menschen begreiflich machen, was ich selbst nicht verstehe? Immer dann, wenn ich glaube, jetzt habe ich einen Ansatzpunkt, zieht sich der Knebel aus Stacheldraht einmal weiter zu.

Knebel aus Stacheldraht um die Zunge. Quelle Original: www.erfan.ir/farsi/
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